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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die Staffeln der Alpen.
bäum gedeiht vortrefflich und geht, obwohl weit empfindlicher als
die Obstbäume, nicht selten über die obere Grenze dieses Gürtels noch
hinaus. Im südlichen Tirol, im Veltlin, in Tessin sind die Sommer-
heiß genug, um eine zweite Ernte von Hirse und Buchweizen möglich
zu machen. Mit Ausnahme der schwäbisch-bayrischen Hochebene um-
schlingt den Fuß der Alpen überall ein Kranz von Weinreben: ja
der Weinstock wagt sich in weiten Thälern noch in die folgende
Region und steigt im Rheinthal bis über Chnr, im Eisackthal bis
Briden. Der Wanderer bewundert noch im Dörflein Stalden (834 m)
am Zusammenflusse der beiden Vispbäche nicht nur die schönen Wein-
lauben, die sich über die Straße wölben, sondern auch eiuen mächti-
gen, baumstarken Weinrebenstamm, der sich um den reichlich sprudeln-
den Dorfbrunnen schlingt. Denn nicht nach der Höhe nur, sonderu auch
nach dem untergelagerten Gestein richtet sich die Verbreitung der Pflanzen.
Die Bergregion der unteren Staffeln, durch Seiten-
arme und Vorwerke des Hochgebirges gebildet, bietet eine Fülle der
herrlichsten Naturbilder. „Maiensäße" nennt sie der Volksmund;
denn hierher werden im Mai die Herden zur Weide getrieben. Hier
ist die Region der kräftigen Knltnrwiesen und der Wälder, in denen
auf der Nordseite des Gebirges das Nadelholz (Rottanne und Weiß-
tanne) stärker vertreten ist als das Laubholz. Nur in wenigen
Strichen bilden die zu wenig geschonten Wälder noch zusammenhängende
Reviere. Gewöhnlich steigen sie von breiter, zusammenhängender
Basis an, verteilen, vereinzeln sich höher immer mehr und mehr und
reichen nur in schmalen Streifen, oft unterbrochen und zerpflückt, in
die höhere Region. Je weiter sie hinandringen, desto gewaltthätiger
und sieghafter kämpft das Gebirge selbst gegen sie an. Steile Felsrücken
trennen sie, Schutthalden wehren ihrem Aufstreben, Lawinen brechen
breite Straßen durch sie hiu. Der Wiuter tritt einige Wochen früher
als im Flachlande ein und macht oft schon im Oktober Versuche, die
Region einzuschneien. Von Sonne und Föhn wohl mehrmals ver-
scheucht, haftet endlich doch der Schnee. Das ganze Gelände verliert
die Details seiner Spitzen und Vorsprüuge in den weichen allgemeinen
Formen: das Thal wird eine einförmige glatte Wanne, die Bäche
vereisen, die Wasserfälle erstarren in mächtigen Säulen an der kalten
Felswand; nur hie und da bleibt eine sogenannte Staubecke, wo der
Wiud beständig am Berggrate anstößt, schneefrei. Die wieder steigende
Sonne sucht das Schueelinnen zu zerstücken, ein langsames und müh-
seliges Werk, wenn ihr nicht ein sonst gefährlicher Gesell zu Hilfe
kommt. Vou Afrika und von Westindien her fegt der Föhn, der
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Ortsnamen: Tessin Rheinthal Dörflein_Stalden Afrika Westindien
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Die Staffeln der Alpen.
63
Das Mittelgebiet zwischen der Bergregion und dem Schneereiche
bildet das ausgedehnte Revier der Alpenregion, der mittleren
und oberen Staffeln. Hier werden alle Bildungsformen strenger und
ernster. Gletscher, deren größter Verbreitungsbezirk indes die Schnee-
region ist, bedecken große Flächen des Mittelgürtels. Weithin strecken
sich Karren- und Schrattenfelder, kahle Kalkfelsenfelder von
verschiedener Böschuug, die durch Verwitterung so zerrissen und zer-
fressen sind, daß sie bald einem wunderlich ausgefurchten Steinfelde
gleichen, bald unabsehbaren Reihen scharfer Felsgrate, die teils ganz
nahe aneinander gereiht liegen, teils fuß- und klafterweit und noch
weiter abstehen und so bald bloße Rinnsale, bald tiefe Löcher, Höhlen,
Schächte und Gänge bilden. Aber Gletscher und Schratteu lassen
dem frischen Leben noch Raum übrig. Die Hauptmasse des tierischen
und pflanzlichen Hochgebirgslebens erscheint in der Alpenregion. Die
Pflanzendecke, obwohl aus viel weniger Arten zusammengesetzt als im
Thale und in der Bergregion, hat an Freundlichkeit, Farbenfrische
und Fülle doch nichts eingebüßt. Die neuen Pflanzengruppen wiegen
den Mangel an Arten durch Schönheit, Duft, Eigenart und kräftiges
Kolorit aus. Alle zeichnen sich durch Kleinheit und gedrungenen
festen Bau, kurze, aber kräftig genährte Stengel und Blätter und
sehr kompaktes kleines Wurzelwerk vor den tiefer stehenden Pflanzen
aus. Dazu kommt eine viel intensivere Färbung der gedrängt stehenden
Blüten; das Weiß derselben ist strahlend rein, Blau und feuriges
Rosarot erscheinen in einer so brennenden Farbentiefe wie selten im
Tieflande, und das Grün der Blätter ist oft so gesättigt und scharf,
wie es in den unteren Regionen nur uach einem erfrischenden Regen,
noch uaß, im stecheudsteu Souneuschein sich bisweilen zeigt. Der
Alpenblumenflor zeichnet sich auch zum großen Teil durch balsamische»
Wohlgeruch aus. Jene Matten sind es, „wo von der Genziane und
Anemon' umblüht, auf feiduem Rasenplane die Alpenrose glüht".
Die vielbesungene Alpenrose (Rhododendron hirsutum), in den
Blättern und Blüten den Azaleen und dem Oleander ähnlich, ist ein
reizender Schmuck der alpinen Region. Bald glüht sie als einzelne
Rosenflamme über dem zischenden Stnrz des Eisbaches, bald über-
zieht sie die ganze Fläche des Berges, der sich mit seinem Purpur-
teppich im Spiegel des Alpsees malt. Die Wälder bilden nicht mehr
so große zusammenhängende Bestände, sondern ziehen sich in einzelnen
Partieen, oft unterbrochen, der Höhe zu. Die Tauueu der Bergregion
werden von den Lärchen, diese höher hinauf von Bergkiefern und
Zirbelkiefern (Arven) abgelöst. Sie kehren die Äste bergabwärts,
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64
Das Alpenland.
vom Anstürme der Lawine wie eine Wettersahne gerichtet. Einzelne
Wagehälse von Arven kommen noch über 2300 m vor. Das Knie-
holz unterläuft den Sturm und klettert noch über 2300 m hinauf.
Zwergkiefer (Knieholz). Abb. 8. Arve (Zirbelkiefer).
Die Tierwelt zeigt in den höheren Staffeln kräftige und gewal-
tige Bildungen. Unter den Vögeln steht voran der Lämmergeier, der
größte europäische Raubvogel, und der Steinadler. Auch die Schnee-
region ist ihnen nnterthan; aber in den mittleren Regionen nisten sie
am häufigsten und haben da ihr eigentliches Nahrungsfeld. Die
Welt der Säugetiere ist arm, aber durch schöne oder eigentümliche
Typen vertreten. Die Alpenspitzmaus und der Alpenhase sind solche
Formen. Zwischen 1200 und 2600 m wohnt das Murmeltier; in
vielen Strichen fast ausgerottet, findet es sich noch im Tessiner-,
Walliser- und Bündnerlande zahlreich, wo den Bergsteigern in ge-
wissen Höhen das Pfeifen der sich ängstlich versteckenden Tierchen auf
allen Seiten entgegentönt. In gleicher Höhe mit ihnen weiden die
flüchtigen Rudel der Gemsen auf hohen Grasbändern, grünen Stellen
zwischen steilen Klippen und freien Platten, selten mitten auf weiten
Alptriften, sondern fast immer auf gut gedeckte::, stein- und felsen-
reichen oder buschigen Plätzen, welche die unteren Gegenden beherrschen
und uach mehreren Seiten hin freie Flucht gewähren, meist in der
Nähe schwer zugänglicher Felsenlabyrinthe. Die rauhe Jahreszeit
treibt sie tief in die Bergregion, zuweilen bis in die Thäler hinab.
Ihre Zahl hat sich gegen frühere Jahrhunderte beträchtlich vermin-
dert; aber in neuerer Zeit hat die Gelegenheit, durch den Aufschwung
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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82
Das Alpenland.
licher, schwärzlicher und grauer Färbung. Wo der Bach heraustritt,
da überwölbt ihn oft ein mächtiges Eisportal bis zu 20 und 30 m
hoch. Weiß und glänzend, in ihren Klüften und Tiefen vom schönsten,
ins Grüne spielende Blau, versenkt sich die Eisgrotte tief in die Ein-
geweide des Gletschers, und schäumend und brausend drängt sich der
Bach aus jenen nächtigen Schatten hervor an das warme Sonnen-
licht. An manchen Stellen bleibt zwischen Wasser und Eis eiu
schmaler Pfad, um eine Strecke weit in den Hintergrund jener Grotte
einzudringen, und wahrlich ist es ein wunderbarer Anblick, hinanfzn-
schauen auf das düstere Blau der Decke, auf die wassertriefenden
Wände von Eis und nieder anf den unheimlich tobenden Fluß.
Audere Wasser laufen auf der Oberfläche der Gletscher hiu, stürzen
schäumend herab und vereinigen sich mit den vorigen. Viele kommen
ans dem obern lockern Schnee her. Aller Orten ranscht es herab.
Schon ein wenig gesammelt, taumeln die Wasser auf scharf geneigte
verwitterte Granitblöcke, teilen sich und stürzen in vielen Strahlen, in
Schaum aufgelöst, iu deu Abgrund. Manche der Strahlen scheinen
sich fast zu verirreu, ungewiß zu sein, wohin sie sich wenden wollen, und
sich vor der Tiefe zu fürchteu, bis auch sie irgendwo seitwärts hinab
müssen. Wieder andere Wasser treten klar aus den tiefgrünen, blauen
oder wirklich grauen Hochseeen. Reichlich sind dieselben über die
untere Schnee- und die Alpenregion gestreut. Es sind nur ganz
kleine, gewöhnlich ovale Wasserschalen, meist mit höchst zerklüftetem
Felsenrande. Die obersten Wassersammler, die sich meistens von
großen Gletscherfeldern nähren und an ihrem Rande keinen Baum,
höchstens etliche magere Weiden-, Heckenkirschen-, Alpenrosen- und
Erlenbüsche nähren, oder auch gauz tot zwischeu grauen Geschiebe-
revieren und Felsenwänden lagern, haben ein düsteres und tief ernstes
Ansehen. Manche haben, wenn sie ihre Nahrung unmittelbar von
den Gletschern empfangen, ganz weißes Wasser, und sind riesigen
Milchkübeln zu vergleichen Gewöhnlich ohne alle Wellenbewegung
stimmen sie zum Geiste der Felsenlandschaft. Kein Nachen hat sie je
berührt, keine Seerose ihre Blätter auf dem Spiegel gewiegt; kein
Fisch zieht durch die grünen Tiefen, kein Wasservogel, oft nicht ein-
mal ein Frosch sitzt an den steinigen Ufern. Den größten Teil des
Jahres deckt sie Schnee und Eis, und manches flachere Becken friert
bis auf den Grund. Mühsam und langsam tant der Frühling oder
Sommer sie auf, und kleine Eisfelder oder Blöcke schwimmen noch
auf ihueu, wenn schon die Alpenrosenbüsche ihrer Felsen in fröhlicher
Blüte steheu. Hin und wieder wirft noch eine späte Lawine haus-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Aare, Reuß und Limmat.
Iii
sie auf einem Laufe von 7 km 1000 m herunterstürzt, und mündet
in den Wallensee.
Der Wallen- oder Wallenstädter See gilt nächst dem
Urnersee für den wildesten und imposantesten der ganzen Gebirgs-
schweiz, aber bei Sturm auch für deu gefährlichsten. Bei ziemlich
regelmäßiger Gestalt gegen Norden von den Kurfirsten eingeschlossen,
gegen Süden von den Glarner Alpen begrenzt, stürzen seine Ufer von
beiden Seiten jäh in die Tiefen des lauchgrünen Wassers; nur an
den Enden verlaufen sie flach ins Land. Ein furchtbar wütender
Sturm, der zeitweise unangekündigt über die Kurfirsten hereinbricht,
Abb. 18. Luzern.
und durch die einbohrende Gewalt seines Luftdruckes die Wellen in
wilder Brandung an die unwirtlichen Felsenwände schleudert, ist der
sogenannte Bätliser. Jetzt zieht eine Eisenbahn mit zahlreichen Tun-
neln und Galerieen, oft in den Felsen eingehauen, oft auf Strebe-
mauern in den See gebaut, längs des südlichen Ufers.
Menschenkunst hat in dieser Gegend, dem alten Bette des Rhein,
die Wasserläufe geändert. Die Linth mündete 2 km unterhalb Wesen
in den alten Abfluß des Wallenseees, die Maag, und verwandelte mit
ihr das weite Gelände in einen großen Snmps. Diese große öde
Fläche, weder See noch Land, war von Modergeruch und Frosch-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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194 Das westdeutsche Rheinland.
Felsengebilde, in dem die Sage den von Siegfried erschlagenen Drachen
mit seiner Brut Hausen läßt, krönt inmitten der frischesten und üppigsten
Waldvegetation den Scheitel des Berges.
Nach Westeu fällt die Haardt allmählich zur wellenförmigen
Hügellandschaft des Wald- und kohlenreichen Westrich ab, welche in
das Plateau von Lothringen übergeht.
2. Ein Ausflug auf den Ottilienberg.
„Es war ein goldenes Wetter, das meiner Herbstfahrt leuchtete:
die Morgen frisch, die Mittage sonnig warm, die Abende und Nächte
von einer außerordentlichen Pracht des gestirnten Himmels. Die
Arbeit auf den Feldern war längst gethan; hier und da in den
höher gelegenen Gegenden duftete noch das Heu der zweiten Ernte,
doch die verspätete Weinlese dieses Jahres hatte noch nirgends be-
gönnen. Die Wälder prangten in den schönen Herbstfarben, diesmal
doppelt schön durch das Wohlerhalteue Grün des Laubholzes, welches
überall durch das Gelb und Rot und Braun kräftig hervorschimmerte.
Der schönste Punkt, den ich anf meiner Wanderung berührte,
ist der Ottilienberg. Man erreicht ihn von Straßburg aus in vier
bis fünf Stunden, indem man sich eines Seitenzweiges der nach
Mühlhausen und Basel führenden Eisenbahn bis an dessen Endpunkt
Barr bedient. Barr ist eines jener malerisch gelegenen Vogesen-
städtchen, wie man deren die ganze Kette hinauf so häufig, aber
immer mit demselben Vergnügen erblickt. Halb am, halb auf dem
Hügel erbaut, vou Weingärten umkränzt, von Wald eingerahmt nach
der Bergseite, mit einer weiten Aussicht in das Thal, durch dessen
Acker- und Wieseuflächeu ein kleiner Fluß sich iu mannigfachen Win-
düngen zieht: so fesselt Barr den Blick des Beschauers, uoch bevor
er sich in das Innere der zum Teil engen Straßen begeben, die manch
ein mittelalterliches Haus von gotischen Formen bergen, während
Landhäuser im modernen Geschmack die gartenreichen Anhöhen zieren.
Von hier ab steigt der Weg unaufhörlich, und gleich hinter Barr
öffnet sich eine wundervolle Gebirgslandschaft, weit und hoch und
herrlich, durchströmt von einem volleren Luftzuge, der deu Geruch
des Hochwaldes herabträgt, dabei von jener Eigenart des elsässer
Landes, die das Sprichwort mit dem Verse charakterisiert: „Drei
Schlösser auf jedem Berg, drei Kirchen in jedem Thal, die findet
man im Elsaß überall".
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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146
Das oberdeutsche Donauland.
überhaupt. Die meisten der aus der Hochebene emporsteigenden Höhen
gewähren imposante Fernsichten auf die schneebedeckten Gipfel des
Alpenlandes. Wenn im Frühling und Herbst Südwiude weheu, ist
die Luft durchsichtig wie in Italien und die von der Sonne be-
schienenen Schneepyramiden glänzen wundervoll. Zwischen Schongau
und Weilheim liegt der Kegel des Hohen Peißenberges, 975 m.
Seit dreihundert Jahren krönt den Gipfel des „bayrischen Rigi" eine
Wallfahrtskirche. Ein stattliches Pfarrhaus mit eiuem Luginsland,
ein Wirtshans, ein paar andere Häuser und ein Kirchhof füllen die
Platte aus, die eine bewunderungswürdige Fernsicht gewährt. Der
ganze Krauz der Alpen vom Säntis bis zum Watzmann liegt ans-
gebreitet, mitten drin der Großglockuer, der ans dem fernen Kärnten
verschwimmend herüberschimmert. Über dem weiten Flachlande erblickt
das Auge den blauen Rücken des Jura und die waldigen Höhen des
Böhmerwaldes. In duftiger Ferne ragen die Frauentürme Münchens,
die Domtürme von Freising und die Ulrichskirche in Augsburg als
graue Marksteine ans.
Bon den Alpen stürzen mit starkem Gefälle die größern Flüsse
herab. Das Platean ist mit Seeen geschmückt, den Resten jener
großen Wasserflut, welche noch in der tertiären Periode die ganze
Ebene bedeckte. „Hunderte von kleineren Seeen, Weihern und bald
halb, bald gauz vertrockneten oder versumpften Seekesseln jeglicher
Größe geben der ganzen Gegend bei dem Mangel eines regelmäßigen
Thal- und Bachsttstemes einen Charakter der Unregelmäßigkeit und
natürlichen Abschließuug, der für die Kulturverhältnisse höchst ent-
scheidend war. In dem ganzen Hügellande links der Isar vom
Kochelsee bis zum Ammersee mit seinen nordöstlichen kleinen Nachbarn
ist es, als ob eiue zertrümmerte oder unfertige Bodenbildung den
zahlreichen Quellen und Bächen ihren natürlichen Abfluß Lewehrt
hätte. Regellose Hügelgruppeu mit kleinen Trockenthälern und Becken
kreuzen sich und führen selbst den mit der besten Landkarte gerüsteten
Wanderer irre, so daß man die vielen Seeen innerhalb dieses Striches
und die großen Sumpf- und Moorflächen vor demselben als ein not-
wendiges Ergebnis dieser wunderlichen Bodenbildung begreift." Diese
Riede, in Bayern Moose genannt, findet man nicht bloß in den
Niederungen, sondern auch an den Bergabhängen; auf den Berg-
platten kommen sie als Moore und Filze vor. Im bayrischen Ge-
birge und Hochlande ist kaum ein Fluß, desseu Säume uicht irgendwo
Moosgrund aufweisen, und manche Vertiefungen, wie das Loisach-,
das Ammer-, das Innthal und das Chiemseebecken, sind daran über-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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Der Kyfhäuser und die Kaisersage.
313
Schluchten einiges Gehölz, während den ganzen übrigen Teil des
Höhenzugs die schönste Waldung bedeckt, in dessen Dickicht zahlreiches
Wild sich tummelt."
„Der Berg hat einen breiten Gipfel und der Umfang der
Ruinen, die man hier noch findet, beweist, daß Gebäude von seltener
Größe hier prangten. Man sieht noch Spuren vou tiefen, in den
Berg gehauenen Gräben und den daneben aufgeführten Mauern.
Gegen die südlichste Seite des Berges hin steht noch ein Thor, das
man gewöhnlich das Erfurter Thor nennt, weil man von diesem
Abb. 57. Der Khfhäuser.
Staudpunkte aus bei heiterm Himmel die Türme von Erfurt erkennen
kann. Etwas weiter aufwärts und westlich steht ein starker Turm,
der bedeutendste Überrest jener alten Bauwerke, der wegeu seiner hohen
und freien Lage auf eine ziemlich weite Entfernung sichtbar ist. Die
alten Mauern dieses Turmes sind 5—6 Ellen dick und auswendig
von gehauenen Steinen. Bon diesem Turme etwas weiter abwärts,
nach Osten zu, finden sich Ruinen von starken Mauern, welche ver-
mutlich das eigentliche Wohnhaus umfaßt haben. Noch weiter herab,
auf der östlichen Seite des Berges, über Tilleda, stehen noch die
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
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Der Harz.
315
(Muspilli). Durch den Gott der Wiedergeburt, Widar, aber entsteht
eine erneuerte Welt, mit neuen Göttern und neuen Menschen.
An Stelle der dem Tage der Entscheidung eutgegeuschlafenden
verwünschten, verzauberten und bergentrückten Götter traten später-
andere Namen, darunter auch Kaiser Friedrich. Ihm ist die Rolle
Odins zugeteilt, was aus den Raben hervorgeht, die ein Attribut
Odins sind, indem sie sich auf seine Schulter setzeu und ihm Kunde
ins Ohr flüstern." Und die letzte Kunde, welche sie brachten, war
die Wundermär vom wiedererstandenen deutschen Reich! Nuu hat in
der Vorstellung des Volkes auch der Rotbart seine Ruhe gefunden.
15. Der Harz.
Jnselartig steigt aus dem Hügellande zwischen Leine und Saale
der Harz empor, ein Massengebirge mit plateauartiger Oberfläche,
die sich von Nordwesten nach Südosten bedeutend senkt. Grauwacke,
Thonschiefer und Übergangskalk sind seine Hauptbestandteile; das etwa
600 m hohe Nordwestens ist doppelt so hoch als der Südostfuß.
Thäler zerschneiden das Plateau in einzelne Abschnitte, Berge mit
meist rundlich - flachen Kuppen sind demselben aufgesetzt. Diese Er-
Hebungen bestehen aus Eruptionsgesteinen, welche die Grauwacke
durchbrachen, aus Granit, Porphyr und Grünsteiu.
Der höhere, rauhere Teil des Gebirges, wo Schnee und Eis
den Sommer auf wenige Monate beschränken und der Ofen selten
kalt wird, heißt der Oberharz. Hier herrscht in den Waldungen
Nadelholz vor; dazwischen treten weite nackte Blößen, Morast und
Bruch auf. Kümmerlich ist es mit dem Ackerbau bestellt; in ge-
schützten Niederungen trifft man indes wohlgepflegte Wiesen. Die
wahren Schätze des Oberharzes liegen unter der Erde, „die nicht
mit goldenem Fluche schwanger geht, sondern nützliches Eisen ver-
leiht". Der Erzreichtnm der Harzgranwacke ist hier am bedeutendsten,
auf ihn sind die Bewohner, Kolonisten aus dem Fräukischeu, die ihren
oberdeutschen Dialekt sich bewahrt haben, vornehmlich gewiesen. Alles,
was hier lebt und webt, gehört dem Bergbau an, sei es als Berg-
oder Hüttenmann, sei es als Köhler, Holzschläger und Fuhrknecht:
überall sieht man Gruben, aufsteigende Rauchwolken, Karren mit Erz
in unaufhörlicher Bewegung. Schon seit der zweiten Hälfte des
zehnten Jahrhunderts sind die Silberbergwerke des Oberharzes in
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer]]
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Der Böhmerwald.
273
Mühe nicht verdrießen und klettere auf die südwestliche Felswand.
Man hat auch am Fuße derselben eine freie Aussicht, aber droben
ist der Ausblick um vieles interessanter. Schroff hinab fällt der Felsen
turmhoch in den finstern Tannenwald, der ein schwach bewässertes
Thal deckt und bald jenseits sich wieder hebt, einen mächtigen Berg-
rücken überkleidend. Hier regt sich kein Leben außer dem erusten
Rauschen der hohen Wipfel. Tausendjährige Stämme liegen hingestreckt
über moosigem Gestein und bruchigem Grunde, um modernd den
jungen Nachwuchs zu nähren. Tief nuten zur Linken erglänzt im
einsamen Wald ein Stück von dem schwarzen Spiegel des großen
Arbersees. Über denselben hinaus öffnet sich das Thal von Zwiesel,
das mit überaus schönen Waldungen bestanden ist. Zur Rechten aber
des oben erwähnten bewaldeten Bergrückens schaut man hinab in den
malerischen Thalkessel von Bodenmais. Außer diesem freundlichen
Dorfe sieht man in derselben Richtung nur wenige Orte. Dies
alles ist gegen Süden der Vordergrund. Den Mittelgrund bildet
der gauzeu Länge nach das prächtige Donauthal in weiter Ausbreitung
und mannigfaltiger Färbung. Und jenseits desselben, weit jenseits
bietet sich ein Schauspiel, das alles andere vergessen läßt. Die
Salzburger Alpen von Hallstadt bis über Reichenhall hinaus steheu
in majestätischer Schlachtreihe da, die weißen, beschneiten, phantasti-
schen Zinnen hoch über den niederen Horizont emporreckend in die
reinen blauen Lüfte! Sie machen einen zauberhaften Eindruck auf das
Gemüt. So ehrfurchtgebietend und doch so traulich blicken sie herüber
aus der gewaltigen Ferne von 200 km, die selbst dem entzückten
Auge sich ankündigt durch den bleichen Farbenton, und doch wiederum
desto mehr sich zu kürzen scheint, je länger man hinüberschaut.
Eine Vorlage des äußeren westlichen Hochrückens ist der
Bayerische Wald, der, durch die Thäler des Regen und der Jlz
von der Hauptmasse geschieden, steil zur Douau abfällt. Er steigt
im Dreitannenriegel und im Hirschenstein über 1100 in
hoch. Ein paar Stunden südlich vom Markte Regen beginnt der
Pfahl, eine der merkwürdigsten geognostischen Erscheinungen. Als
mächtiger Quarzgang erstreckt er sich in schnurgerader Linie 20 Stunden
weit in die Oberpfalz hinein. Seine größte Höhe (40 in) erreicht
er bei Viechtach und zeigt sich überall als ein nackter Felskamm mit
bizarren Anszackungen auf dem höchsten Rücken. Stellenweise ist diese
mächtige, 6—9 m breite Felsenlinie durch bedeutende Lücken unter-
brochen und kommt oft erst wieder aus dem nächsten Berge zum Vor-
schein. Verfolgt man ihren Zug eine Strecke weit, so glaubt man
Geogr. Charakterbilder Deutschlands. I. 18
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